Systeme

Die Systeme der Permakultur unfassen viele Bereiche. Hier sind drei beliebte Varianten beschrieben, die ihnen einen Einblick in generelle Methoden der Permakultur zu gewähren.

Aquakultur

Die Aquakultur ist ein wichtiges Thema in der Permakultur.

So entschied sich Bill Mollison in seinem nur 14 Kapitel umfassenden Werk „Permaculture: A Designer’s Manual“ ein ganzes Kapitel allein der Aquakultur zu widmen.

Mollison spricht an, dass herkömmlicher Fischfang und -zucht Nachhaltigkeit und Regeneration ausschließen und eine neue Art der Kultur von Wasserorganismen geschaffen werden muss.

Mit dem Vorbild des natürlichen Ökosystems wird klar, dass auch die Aquakultur nach der Permakultur kaum menschlichen Einfluss braucht, wenn natürliche symbiotische Beziehungen und Nährstoffkreisläufe zwischen den das Gewässer bevölkernden Spezies bestehen.

So ist es also vorausgesetzt, dass in der Permakultur Aquakultur mehrere Spezies gemeinsam aufgezogen werden. Wenn es sich beispielsweise um einen Fischteich handelt, werden verschiedene Fischarten zusammen gehalten, sodass sich die größeren Raubfische von den kleineren Fischen ernähren können. Damit die kleineren Fische ihre Nische finden und nicht aussterben im Teich, müssen Wasserpflanzen zu ihrer Ernährung und Tarnung vor den Raubfischen gepflanzt werden. Es können im und um den Teich herum auch essbare Pflanzen und Reinigungspflanzen gesät werden, um den Ertrag zu erhöhen und den menschlichen Einfluss zu minimieren. Vor allem kommt es darauf an, dass das Gleichgewicht zwischen Fressen und Gefressen-Werden, Nährstoffe-Nehmen und -Geben gewahrt ist, sodass keine Spezies dominiert und alle gleichberechtigt gedeihen können.

Waldgarten

Wer sich den Teil dieser Website durchgelesen hat, der sich mit der Theorie der Permakultur befasst, kennt schon die Wunder des Randeffekts. Er zeigt sich besonders schön in Waldgärten, die an Waldesrändern, also in Randzonen kultiviert werden. Das Paradies der großen Artenvielfalt auf kleinem Raum kann beispielsweise zum Beerenanabau genutzt werden. Der Waldgarten wird charakterisiert durch das Zusammenspiel der Spezies, die sich auch im Wald befinden. Sträucher und Bäume wie Himbeere, Haselnuss und Tanne (etc.) bilden eine natürliche Humusschicht aus toten Blättern, Nadeln, toten Ästen und dienen als Unterschlupf für Vögel, die deren Samen verbreiten. Im Waldgartenboden werden durch kleinste Organismen, wie Bakterien oder Pilze, die Nährstoffe aus toter organischer Materie, wie Blättern und Rinde, zersetzt und wieder für Pflanzen und Tiere verfügbar gemacht. Durch die Aktivität von Tieren und Pflanzen ist kaum menschlicher Einfluss von Nöten. Es muss im Waldgarten weder umgegraben noch der Boden gelockert werden. Nur hin und wieder werden Sträucher gestutzt oder Kompost und Mulch aufgetragen.

Transition Towns

Sich schon früh mit dem Thema des „Peak-Oil“ befassend, dem Moment, zu dem alles Erdöl aufgebraucht sein wird, beschloss Permakultur-Mitbegründer David Holmgren, die Permakultur nicht nur auf die Landwirtschaft zu beziehen. Der britische Permakulturlehrer Rob Hopkins baute darauf auf und entwickelte Permakultur zu einem gemeinschaftlichen lokalem Ansatz, den er Transition, also Wandel oder Übergang nannte. Bei der Transition sollen Städte und Kommunen von den umweltzerstörerischen fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen Alternativen übergehen und damit eine postfossile, umweltbewusste Gesellschaft schaffen. Mit seiner Transition-Towns (Wandel-Städte)-Bewegung gründete Hopkins eine aktivistische Graswurzelbewegung, die viel Aufmerksamkeit erhielt. Transition-Towns bieten einen inklusiveren Ansatz der Permakultur, indem nicht nur Bauern und Gärtner teilhaben, sondern auch jeder, der sich für ein sozialeres und umweltbewussteres Miteinander einsetzt.

flick